Die Bauphysik ist ein Teilgebiet des Bauwesens, welches sich mit den physikalischen Aspekten von Gebäuden und Bauwerken beschäftigt

Bauphysik

Analyse physikalische Kräfte und ihre Wirkung auf Gebäude und Bauwerke.

Was ist Bauphysik?

Aufgrund aktueller technischer und politischer Entwicklungen spielt die Bauphysik eine immer wichtigere Rolle im Bauwesen. Sie ist ein Teilgebiet des Bauwesens, welches sich mit den physikalischen Aspekten von Gebäuden und Bauwerken beschäftigt. Man untersucht den Einfluss von Wärme, Schall, Feuchtigkeit, Luft und Licht auf die Gebäudekonstruktion und entwickelt Lösungen, den Komfort, die Sicherheit und Energieeffizienz zu verbessern.

Das Einsatzgebiet des Bauphysikers beschränkt sich jedoch nicht nur auf Gebäude. Auch die Planung von Schallschutzmaßnahmen an Straßen oder Bahngleisen sowie die Entwicklung von Baustoffen mit thermischen oder akustischen Eigenschaften zählen dazu. Zudem spielt auch der Brandschutz eine wichtige Rolle. Obwohl es kein klassisches Fachgebiet der Bauphysik ist, verfügen Bauphysiker dennoch über fundiertes Wissen zu den Brandschutzklassen und -techniken.

Unsere Leistungen

  • Nachweiserstellung und Beratung zur Einhaltung gesetzlicher Energieanforderungen

Beachtung der Bauphysik bei der Planung eines Gebäudes

Bereits bei der Planung eines Gebäudes können verschiedene Maßnahmen in Betracht gezogen werden, die sowohl einen Einfluss auf die Bauphysik als auch auf den Energiebedarf haben.

Minimierung der Transmissionswärmeverluste

Um die Transmissionswärmeverluste so gering wie möglich zu halten, eignet sich ein Gebäude mit einer kompakten Bauweise. Da die Fläche der Außenhülle im Verhältnis zum beheizten Innenraum kleiner ist, geht weniger Wärme verloren. Dies wirkt sich positiv auf den Energiebedarf des Gebäudes aus, da weniger Energie zum Heizen benötigt wird. Außerdem lassen sich dadurch auch typische Schwachstellen wie Wärmebrücken einfacher vermeiden.

Minimierung der Lüftungswärmeverluste

Die Luftdichtheit der Gebäudehülle ist ein wesentlicher Bestandteil für energieeffiziente Bauten. Sie erfordert eine genaue Planung, sorgfältige Ausführung sowie eine qualitative Endkontrolle. Auch der Einsatz effizienter Systeme, wie eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung, spielt eine wichtige Rolle.

Gewinnung von Solarenergie

Wird in Betracht gezogen solare Wärme in den Heizperioden zu nutzen, sollte darauf geachtet werden, die Fensterflächen nach Süden auszurichten. Gleichzeitig muss dann für ausreichenden sommerlichen Wärmeschutz gesorgt werden, um Überhitzungen zu vermeiden. Besonders bei Nichtwohngebäuden sollte auch die Kühlung des Gebäudes im Sommer beachtet werden. Maßnahmen, wie ein außenliegender Sonnenschutz können helfen, die sommerliche Wärmelast zu reduzieren.

Nutzung innerer Wärme

Durch die hohe Personen- und Gerätedichte in einem Gebäude fallen sogenannte innere Wärmegewinne an, die im Winter als Heizenergie genutzt werden können. Im Sommer kann dies jedoch die Wärmelast erhöhen. Deshalb werden oft effiziente Technologien und eine optimale Nutzung von Tageslicht eingesetzt, um diese Lasten zu minimieren.

Behaglichkeit als Planungsfaktor in der Bauphysik

Behaglichkeit ist ein vielschichtiger Begriff, der in der Bauphysik nur schwer klar umrissen werden kann. Es ist ein subjektives Empfinden, dass von jedem Menschen unterschiedlich wahrgenommen wird. Neben dem Wärmeschutz beeinflussen nämlich auch die Raumakustik, der Schallschutz und die Luftqualität das Wohlbefinden eines Menschen. Um den Komfort zu verbessern sollten Faktoren wie Zugluft und Temperaturunterschiede vermieden werden. Auch spielen die Bedingungen innerhalb eines Raumes, wie etwa Fenster oder Heizungen, eine wichtige Rolle. Wenn Nutzer die Umgebung nicht anpassen können, sinkt die Akzeptanz gegenüber technischen Systemen. Behaglichkeit ist daher entscheidend für Wohlbefinden und Produktivität.

Nachweise und Normen in der Bauphysik

Für die Gebäudeplanung müssen verschiedene Nachweise für den Wärme-, Feuchte- und Schallschutz erbracht werden. Diese Berechnungen der Nachweise basieren auf gesetzlich festgelegten Normen, wie dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), welches am 1. November 2020 in Kraft getreten ist und die Energieeinsparverordnung (EnEV) ersetzt hat.

Erforderliche Nachweise

Zu den erforderlichen Nachweisen gehören unter anderem:

  • das Gebäudeenergiegesetz (GEG)
  • der Mindest- und sommerliche Wärmeschutz (DIN 4108-2)
  • der Feuchteschutz (DIN 4108-3)
  • der Schallschutz (DIN 4109)
  • die Erstellung eines Luftdichtheitskonzeptes (DIN 4108-7)
  • die Sicherstellung des Mindestluftwechsels nach DIN 1946-6 für Wohngebäude

Wer sollte einen Bauphysiker beauftragen?

Bauphysiker sollten bei der Planung und Sanierung von energieeffizienten Gebäuden, bei der Lösung von Problemen wie Schimmel, Feuchtigkeit oder Schallschutz sowie bei der Beurteilung von Brandschutzmaßnahmen hinzugezogen werden. Besonders Architekten, Bauingenieure und Bauherren profitieren von der Expertise eines Bauphysikers.

Haben Sie Fragen zum Thema Bauphysik oder benötigen Sie eine umfassende bauphysikalische Beratung? Wir beantworten Ihre Fragen unverbindlich und unterstützen Sie bei der Entwicklung maßgeschneiderter Lösungen für Ihr Projekt.

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