Gefördertes Nahwärmekonzept in Senden - Projekt offiziell gestartet

Die Gemeinde Senden erhält Förderung für die Erstellung eines Nahwärmekonzeptes. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Coesfeld GmbH (wfc) und die FH Münster übergeben "Wärmegutschein".

"Wärmegutschein" überreicht

Während vielerorts in Deutschland über die gescheiterte Energie- und Klimawende lamentiert wird, ergreift die Gemeinde Senden die Initiative und sucht nach Wegen zu einer zukunftsweisenden Wärmeversorgung. Nach dem Motto global denken – lokal handeln verfolgt die Kommune ein konkretes Ziel: den Wärmbedarf der örtlichen Schulen nachhaltig und klimafreundlich zu optimieren.

Diesem Ziel ist Senden heute ein Stück nähergekommen. Durch die Unterstützung der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH, der FH Münster und dem geförderten INTERREG-VA-Projekt WIEfm („Wärme in der EUREGIO – fokussieren und modernisieren“) hat Senden eine Förderung für eine Studie zu einer zukunftsweisenden Wärmeversorgung der Schulkomplexe erhalten. Im Fokus stehen die Geschwister-Scholl-Realschule, die Edith-Stein-Gemeinschaftshauptschule, die Mariengrundschule und das Joseph-Haydn-Gymnasium.

Sanierungsbedarf bei der Anlagentechnik

„Da die vorhandene Heiztechnologie aller vier Einrichtungen am Ende ihrer Lebensdauer und die räumliche Nähe gegeben ist, ist es sinnvoll nach einer gemeinsamen und nachhaltigen Wärmelösung zu suchen“, erklärte Bürgermeister Sebastian Täger und nahm gemeinsam mit Petra Volmerg, Klimaschutzmanagerin der Gemeinde Senden, die Förderung dankend entgegen. „Hier bietet sich z.B. ein Nahwärmnetz mit einer gemeinsamen Heizzentrale an.“

Ebenfalls nahe gelegene weitere Liegenschaften der Gemeinde (ein Kindergarten) und der katholischen Kirchengemeinde St. Laurentius (ein Kindergarten, ein Pfarrheim und die Kirche) sowie ein Altenheim (St. Johannes Senden gGmbH) wären potentielle weitere Wärmepartner, sollte ein Nahwärmenetz realisiert werden. Die Machbarkeitsstudie soll nach derzeitigem Stand unmittelbar mit der heutigen Förderübergabe beginnen. Insgesamt sind für die Untersuchung maximal fünf Monate eingeplant.

Betrachtung verschiedener Varianten

„Für das optimale Ergebnis soll nun eine Machbarkeitsstudie durchgeführt“, ergänzte WIEfm-Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Christof Wetter vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt an der FH Münster bei der Übergabe des Gutscheins. „Klimafreundliche Lösungen und CO2-Einsparungen stehen dabei im Mittelpunkt. Und genau an dieser Stelle setzt das Projekt WIEfm an und bewertet die regionale Wärmeversorgung auf ihre Nachhaltigkeit und konkrete Umsetzbarkeit.“

Der Wärmebedarf der Sendener Schulkomplexe liegt bei 1.600 MWh/a. Die mit Gas betriebenen Heizungsanlagen der vier kommunalen Liegenschaften sind zwischen 16 und 37 Jahre alt, so Wetter. „Daher macht es Sinn, die eigenen Gebäude mit nachhaltig erzeugter Wärme zu versorgen.“

Wie hoch die künftig gewonnenen Energie- und CO2-Einsparungen sein werden und welche verschiedenen Szenarien für ein zukunftsweisende Wärmeversorgung in Frage kommen, soll die Machbarkeitsstudie ermitteln, die von der BODE Planungsgesellschaft für Energieeffizienz m.b.H. in Münster durchgeführt wird. Und auch der wirtschaftliche Mehrwert sei beachtlich, betonte Christian Holterhues, Projektverantwortlicher bei der wfc Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH. „Den Klimawandel kann niemand mehr wegdiskutieren. Die Gemeinde Senden hat dabei eine Vorbildfunktion für ihre Bürger. Ein Nahwärmenetz erhöht die Flexibilität beim Einsatz von verschiedenen und kostengünstigeren Techniken." Ob Wirtschaftlichkeit oder Nachhaltigkeit: In jedem Falle setze die Gemeinde Senden damit ein Zeichen hin zu einer nachhaltigen Wärmversorgung.

Zusatzinformation zu Nahwärmekonzepten und „WiEfm“

Interessieren Sie sich ebenfalls für ein Nahwärmenetz? Gerne informieren wir Sie in einem unverbindlichen Gespräch über die Möglichkeiten und den Umfang einer Machbarkeitsstudie, Konzepterstellung oder eines Quickchecks.

Weitere Informationen zum INTERREG-Projekt „WiEfm – Wärme in der Euregio fokussieren und modernisieren“ und zu den Wärmegutscheinen für eine Machbarkeitsstudie finden Sie im Internet unter www.wiefm.eu.

Fotos (im Text und in der Galerie): Anna Eckart, wfc