Wärmewende (Teil 1) – Warum Wärmewende?

Wärmewende (Teil 1) – Warum Wärmewende?

Nahaufnahme eines eingeschalteten Brenners

Energiewende? Stromwende!

Lange Zeit war überall von der Energiewende die Rede, die eigentlich eine Stromwende war. Der Boom von Solar-, Windkraft-, und Biogasanlagen war gut und wichtig – Strom aus diesen Anlagen kann auf dem Markt mit konventionellen Kraftwerken konkurrieren. Jedoch gibt es auch noch andere Bereiche, in denen Energie verbraucht wird, etwa der Verkehr und die Wärme.

Rund die Hälfte des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfällt auf den Bereich Wärme, der Anteil an den Erneuerbaren Energien betrug 2016 jedoch nur 13,5 % – gegenüber 31,7 % im Bereich Strom. Dabei sind die Möglichkeiten zur Wärmeerzeugung vielfältiger als bei der Stromerzeugung und auch eine Speicherung ist unproblematischer. Wenn man dann noch Strom und Wärme zusammenbetrachtet (sogenannte Sektorenkopplung), sind der Kreativität kaum noch Grenzen gesetzt. Nun ist es als an der Zeit, die Wärmewende anzugehen!

Wärmewende mit innovativen Konzepten

Unter Wärmewende verstehen wir, das Thema komplett neu zu denken. Bereits seit längerem gibt es die Möglichkeit, etwa mit Holz zu Heizen und dank moderner Kesseltechnologien keine Komforteinbußen gegenüber einem Gas- oder Ölkessel zu haben. Jedoch greift das zu kurz. Wenn wir weiterhin in jedem Einfamilienhaus einen eigenen Wärmerzeuger stehen haben, bleibt der Zugang zu vielen effizienten und umweltfreundlichen Technologien und bestimmten Märkten versperrt. Erst ab einer bestimmten Größe lohnen sich Anlagen zur gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung oder bestimmte Arten von Energiespeichern, die sowohl ökonomische wie auch ökologische Vorteile bieten. Auch ist eine Kombination von verschiedenen Technologien möglich, was wirtschaftliche Sicherheit und Versorgungssicherheit erhöht.

Ein Nahwärmenetz kann eine hervorragende Lösung sein, um solche innovativen Konzepte zur Wärmeversorgung sowohl in den Bestand, wie auch in neue Wohngebiete zu bringen und dabei die Bürger und die Kommunen zu beteiligen. In der nächsten Folge werde ich auf die Nahwärmenetze eingehen, welche Vor- und Nachteile diese haben und wie sie den Bürgern, den Kommunen und der Umwelt zu Gute kommen können.

Den Trend nicht verpassen

Die Wärmewende ist auch politisch gewollt. Immer neue Förderprogramme zeigen, dass die Herausforderung erkannt und angenommen wurde. Die Industrie hat den Trend erkannt und bietet mittlerweile Lösungen für jedes erdenkliche Szenario an. Sowohl als Kommune wie auch als Gewerbetreibender oder Bürger sollten Sie sich informieren, um technologisch und wirtschaftlich einen neuen Meilenstein zu setzen.

Über den Autor

Über den Autor

Jan Ortmann Leiter Zentralbereich

Jan Ortmann studierte an der FH Münster Energietechnik und arbeitete ebenda vier Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter unter anderem an Forschungsprojekten zum Thema Nahwärmenetze. Seit 2015 führt er bei der Firma Bode Energieeffizienzprojekte in den Bereichen Gewerbe und Kommunen durch und leitet die Abteilung Kommunen.