Betriebsprüfung von Wärmepumpen
Gemäß § 60a des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) müssen Wärmepumpen seit Januar 2024 einer Betriebsprüfung unterzogen werden. Dies gilt für Wärmepumpen, die nach Ablauf des 31. Dezember 2023 eingebaut oder aufgestellt werden und als Heizungsanlage zum Zweck der Inbetriebnahme in Wohngebäuden mit mindestens sechs Wohnungen oder anderen selbstständigen Nutzungseinheiten in Betrieb genommen werden, sowie für Wärmepumpen, die in ein Gebäudenetz einspeisen.
Welche Vorteile bietet eine Betriebsprüfung?
Wärmepumpen sind komplexe technische Systeme, die regelmäßiger Wartung und Kontrolle bedürfen, um eine effiziente und zuverlässige Funktion sicherzustellen. Eine Überprüfung trägt dazu bei, dass sie optimal eingestellt und betrieben wird, um die maximale Heizleistung bei minimalem Energieverbrauch zu erzielen. Durch die regelmäßige Kontrolle können zudem Defekte und Verschleißerscheinungen frühzeitig erkannt und behoben werden. Eine effizienter Betrieb senkt die Betriebskosten, verhindert unnötige Energieverluste und verlängert die Lebensdauer.
Wärmepumpen spielen eine wichtige Rolle bei der Energiewende und dem Klimaschutz, da sie erneuerbare Energien nutzen, um Gebäude zu beheizen und zu kühlen. Eine effiziente Anlage trägt dazu bei, den CO2-Ausstoß und den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Die Prüfung gewährleistet eine optimale Leistung und maximiert somit den Beitrag zum Klimaschutz.
Die Prüfung bietet Verbrauchern die Gewissheit, dass ihre bestehende Wärmepumpe ordnungsgemäß funktioniert und die erwartete Leistung erbracht wird. Der nach der Prüfung verfasste Bericht dokumentiert den Zustand und kann bei Bedarf als Grundlage für Gewährleistungsansprüche oder Wartungsarbeiten dienen. So werden Verbraucher vor unnötigen Kosten und Ärger geschützt.
Welche Arbeiten werden bei der Betriebsprüfung durchgeführt?
Hydraulischer Abgleich
Um eine optimale Funktion zu gewährleisten, wird sichergestellt, dass jeder Verbraucher (z. B. Heizkörper oder Fußbodenheizungskreis) im Gebäude mit der richtigen Wassermenge versorgt wird. Dies ist wichtig für eine effiziente Wärmeverteilung im System. Die fachkundige Person überprüft ob ein hydraulischer Abgleich durchgeführt wurde.
Regelparameter der Anlage
Die Regelparameter steuern die Heizleistung und die Warmwasserbereitung. Die Einstellungen der Anlage werden von einer fachkundigen Person überprüft und optimal auf die Gegebenheiten des Gebäudes sowie die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt. Dazu gehören Einstellungen wie die Heizkurve, Abschalt- oder Absenkzeiten, Heizgrenztemperatur, Warmwasserbereitung, Pumpeneinstellungen sowie der Einstellungen von Bivalenzpunkt und Betriebsweise im Fall einer Wärmepumpen-Hybridheizung.
Vor- und Rücklauftemperaturen
Die Vor- und Rücklauftemperaturen des Heizungswassers geben Aufschluss über die Effizienz einer Wärmepumpe. Bei der Überprüfung werden die Temperaturen gemessen und mit den Sollwerten verglichen. Abweichungen der Temperaturen können auf Probleme der Anlage oder dem Heizsystem hindeuten.
Jahresarbeitszahl (JAZ)
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) einer Wärmepumpe ist von entscheidender Bedeutung für ihre Effizienz und Leistungsfähigkeit. Mit der Jahresarbeitszahl wird das Verhältnis der erzeugten Wärmeenergie und dem dafür verbrauchten Strom über einen Zeitraum von einem Jahr bestimmt. Eine höhere Jahresarbeitszahl weist auf einen effizienteren Betrieb hin, da mehr Wärmeenergie pro eingesetzter Stromeinheit erzeugt wird.
Kältemittelkreislauf
Der Kältemittelkreislauf ist das Herzstück einer Wärmepumpe und enthält das Kältemittel, das die Wärme aus der Umgebungsluft oder dem Erdreich aufnimmt und an das Heizsystem abgibt. Bei der Prüfung wird der Füllstand des Kältemittels kontrolliert und die Dichtheit des Kreislaufs überprüft. Undichtigkeiten im Kältemittelkreislauf können zu einem Leistungsverlust und sogar zu einem Kompressorschaden führen.
Hydraulische Komponenten
Alle hydraulischen Komponenten, wie z.B. die Pumpen, die Ventile und die Ausdehnungsgefäße, werden auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft. Hierbei werden auch die Druckeinstellungen kontrolliert.
Elektrische Anschlüsse
Die elektrischen Anschlüsse der Anlage müssen sicher und korrekt sein, um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten. Die fachkundige Person überprüft dabei den Anschluss an das Stromnetz und die Erdung sowie die korrekte Dimensionierung der Sicherungen.
Zustand der Außeneinheit
Sofern eine Außeneinheit vorhanden ist, wird diese ebenfalls überprüft. Die Prüfung umfasst die Kontrolle des Gehäuses auf Beschädigungen und die Reinigung der Ventilatoren und des Luftfilters bei Verschmutzung.
Dämmung der Rohrleitungen
Zudem wird auch der Zustand der Dämmung der Rohrleitungen überprüft, um auftretende Wärmeverluste zu vermeiden.
Wie oft muss eine Betriebsprüfung durchgeführt werden?
Seit 2024 ist es eine Pflicht, dass eine Betriebsprüfung der bestehenden Wärmepumpe spätestens nach Ablauf einer Heizperiode, spätestens aber zwei Jahre nach der Inbetriebnahme erfolgt. Dies gilt aber nicht für Warmwasser-Wärmepumpen oder Luft-Luft-Wärmepumpen. Für Anlagen, die keiner Fernkontrolle unterliegen, ist alle fünf Jahre eine Überprüfung gemäß § 60a GEG erforderlich.
Wer darf prüfen und was muss beachtet werden?
Die Betriebsprüfung von Wärmepumpen ist ausschließlich von fachkundigen Personen durchzuführen, die eine Schulung auf dem Gebiet der Wärmepumpenprüfung absolviert haben. Hierzu zählen beispielsweise Schornsteinfeger, Installateure, Heizungsbauer, Elektrotechniker oder Energieberater.
Wie ist der Ablauf?
Die Betriebsprüfung einer Wärmepumpe umfasst in der Regel folgende Schritte: