38 % der weltweiten Kohlendioxidemissionen sind auf den Betrieb und den Bau von Gebäuden zurückzuführen

Zu viel CO2-Emmissionen - Höchste Zeit für die Bau-Wende

CO2-Emissionen im Wohn- und Nichtwohnbereich

Bauen kostet viel Geld. Um ein Bauvorhaben zu realisieren, sind bei den meisten Projekten günstige Materialien entscheidend. Das Problem ist, dass die Baustoffe, die günstig am Markt zur Verfügung stehen, nicht unbedingt umweltfreundlich sind. So sollen Wärmedämmverbundsysteme ein Haus besser isolieren und somit notwendige Energieeinsparungen bewirken. Jedoch ist das Ausgangsmaterial bei der Herstellung, wie auch beim Recycling, umwelt- und klimatechnisch problematisch. Die Halbwertzeit einer Gebäudehülle liegt laut VDI bei 40 Jahren. Aber auch hier ändern sich die Anforderungen am eingesetzten Material stetig. Ein bekanntes Beispiel ist Asbest. Und so ist es teils ungewiss, welche neuen, günstigen Materialien auch zukünftig die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.

WIE HOCH SIND DIE EMMISSIONEN VON KOHLENDIOXID IN DEUTSCHLAND?

Gebäude haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die weltweiten Kohlendioxid-Emissionen. Sie nehmen einen maßgeblichen Einfluss auf den Klimawandel. 38 % der globalen Emissionen an Kohlendioxid geht auf den Betrieb und den Bau von Gebäuden zurück. In Deutschland sind es 36 %. Energieeffizientes Bauen, Dämmung, effiziente Heizsysteme oder Photovoltaik Anlagen sind in aller Munde, damit der eigene CO2-Fußabdruck und somit auch der Energieverbrauch durch das Gebäude sinkt. Doch nicht nur das Heizen und Kühlen verursacht Emissionen. Auch die eingesetzten Materialien für Neubau und Gebäudesanierung haben einen enormen Einfluss auf die freigesetzten Treibhausgase in Wohn- und Nichtwohngebäuden.

DAS GEBÄUDE IST EINER DER GRÖSSTEN VERURSACHER VON GLOBALEN KOHLENDIOXID-EMISSIONEN

Bauen kostet viel Geld. Um ein Bauvorhaben zu realisieren, sind bei den meisten Projekten günstige Materialien entscheidend. Das Problem ist, dass die Baustoffe, die günstig am Markt zur Verfügung stehen, nicht unbedingt umweltfreundlich sind. So sollen Wärmedämmverbundsysteme ein Haus besser isolieren und somit notwendige Energieeinsparungen bewirken. Jedoch ist das Ausgangsmaterial bei der Herstellung, wie auch beim Recycling, umwelt- und klimatechnisch problematisch. Die Halbwertzeit einer Gebäudehülle liegt laut VDI bei 40 Jahren. Aber auch hier ändern sich die Anforderungen am eingesetzten Material stendig. Ein bekanntes Beispiel ist Asbest. Und so ist es teils ungewiss, welche neuen, günstigen Materialien auch zukünftig die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen.

Auch die Anforderungen der Nutzer an ein Bauobjekt können sich im Laufe der Zeit ändern, sodass eine Anpassung an der Gebäudehülle erforderlich wird (Aufstockung oder Anbau). Durch solche individuellen Anpassungen wird die Einsatzzeit des eingesetzten Materials oft deutlich verringert, was den Einsatz von wiederverwendbaren Baustoffen umso wichtiger macht.


Nachhaltige Baustoffe sind im Vergleich oft teurer. In der Gebäudeeffizienzbetrachtung spielt dieser Gesichtspunkt allerdings kaum eine Rolle. Daher sollte sich die Gebäudesanierung und der Neubau zukünftig an der Gesamteffizienz messen lassen. Dies wäre mit der sogenannten NH-Klasse, die dem Neubau eine Nachhaltigkeitszertifikat bescheinigt und somit zu einer höheren Förderung führt, möglich. Jedoch findet die NH-Klasse in den wenigsten Bauvorhaben einen Platz, da die sogenannten EE-Klassen (bedeutet einen Anteil von mindestens 55 % erneuerbaren Energien am Bauvorhaben) dem entgegenwirkt. Denn diese Maßnahmen kommen ohne große Anstrengungen beim Neubau ohnehin zum Einsatz. Die NH-Klasse wird hoffentlich deshalb zukünftig stärker in den Fokus rücken, durch lukrativere Anreizsysteme, für den Einsatz nachhaltiger Materialien.

Grundsätzlich sollten die Eigenschaften der Gebäudehülle und der Anlagentechnik getrennt voneinander betrachtet werden. So ist es Möglich, klare Mindestanforderungen an den Energiebedarf (Gebäudehülle) und für die Bereitstellung der Energie (Anlagentechnik) einzuhalten.


EINER VON VIELEN WEGEN AUS DER KRISE:

Bauen mit Holz gilt als besonders klimafreundlich

Bauen mit Holz ist ein Beispiel für nachhaltiges Bauen. Nicht nur das Material Holz an sich, ist bei der Verarbeitung im Baugewerbe emissionsärmer als andere Stoffe. Holz bindet auch das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid. Ein Holz-Gebäude dient also als Kohlenstoffspeicher und hat somit einen positiven Klimaeffekt. Des Weiteren kann Holz CO2 -intensive Materialien wie Zement teilweise ersetzen. Somit wirkt das Naturmaterial den durch die Zementindustrie weltweit verursachten 2 % CO2-Gesamtemission entgegen. Anreizsysteme, wie ein CO2-Bonus können ressourceneffizientes Bauen fördern. Weitergehend ist sogar der Gebrauch von Altholz möglich. Dieses kann als Energieträger dienen oder auch in neue Baumaterialien eingebunden werden. So sind zum Beispiel Holzhackschnitzel in Verbundmaterialien eine Möglichkeit, diese ressourcenschonend im Haus zu verbauen.

ANLAGENTECHNIK UND GEBÄUDEHÜLLE

Bei der Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor stehen also zwei Bereiche im Fokus: die Anlagentechnik - Heizen, Klima, Warmwasser - und die Gebäudehülle, die entscheidend für effiziente Energiewirtschaft des Gebäudes ist, sowie dessen Emissionen bei der Herstellung der Materialien bis hin zum Bau. Anlagentechnik und Gebäudehülle beeinflussen sich gegenseitig in der Art und Weise des Bauobjektes, sowie in dessen Betriebsweise.

  • Beispiel Fernwärme
    Fernwärme erreicht eine hohe ökologische Effizienz. Ihr Wirkungsgrad wird durch den sogenannten Primärenergiefaktor deutlich gemacht werden. Er bezieht den kompletten Energiebedarf, sowohl Energieaufwand als auch -verlust, auf dem Weg vom Rohstoff zum Energiekunden ein. Je kleiner also dieser Faktor ist, umso besser und umso weniger müsste ein Gebäude in der Sanierung ertüchtigt werden, um entsprechend gute Ergebnisse im Energieausweis zu erhalten.
    Fernwärme gilt also als umweltfreundlicher Energieträger, da der Primärenergiefaktor gering ist. Jedoch ist die Fernwärme mit rund 30 % Mehrkosten im Vergleich zu Gas oder Pellets viel teurer. Hier zahlt dann der Mieter den Preis: Er verbraucht mehr und teurere Energie, als es bautechnisch nötig gewesen wäre. Die CO2-Emissionen spielen bei dieser Betrachtung zudem weniger eine Rolle, denn die CO2-Bilanz der Fernwärme wird in diesem Fall nicht bewertet. An diesem Beispiel zeigt sich, dass eine Gebäudesanierung in puncto Treibhausgas -Emissionen sehr unterschiedlich ausfällt.
  • Beispiel Strom
    Der Primärenergiefaktor der zur Bewertung eines Energieträgers genutzt wird ist nicht statisch, sondern ändert sich von Jahr zu Jahr. So wird der Faktor für Strom von Jahr zu Jahr nach unten korrigiert, da im Lauf der Jahre mehr und mehr erneuerbare Energien im Strommix ihren Anteil hatten. Diese Anpassungen wirken sich dann besonders auf die Bewertung eines Gebäudes aus, bei dem die Wärmeversorgung über eine Wärmepumpe erfolgt.

KOSTENLOS UND NACHHALTIG

Stichwörter: Life-Cycle-Cost, LCC / Lebenszykluskosten

Grafik Aussagekraft

Primär / Endenergie / CO2-Gehalt
Balken bei unterschiedlichen Systemen

Der Energieverbrauch von Gebäuden umfasst demnach viel mehr als auf den ersten Blick ersichtlich. So ist die graue Energie die gesamte Energie, die für den Lebenszyklus eines Gebäudes benötigt wird – vom Bau des Fundaments, über die montierten Fenster bis hin zu den verwendeten Dachziegeln. Bei der Berechnung dieser Emissionen fließen somit auch Verbräuche ein, die einzelne Baustoffe verursachen, der Transport von Materialien, Mensch und Maschinen bis hin zum Abriss. Ein weiterer Hebel, dem unnötigen Energieverbrauch und damit dem Klimawandel entgegenzuwirken ist der direkte Einsatz von erneuerbaren Energien für Eigenbedarf.

CO2-STEUER

Der Anreiz sollte grundsätzlich sein, die CO2-Emissionen so niedrig wie möglich zu halten, denn egal ob Vermieter oder Mieter, die laufenden Kosten der CO2-Bepreisung fällt für beide an. Daher ist es ratsam, im Vorfeld mit einem Ingenieurbüro die Gesamtbetrachtung ihres Gebäudes zu vorzunehmen.


FOTOVOLTAIK UND AUTARKIE

PV-Anlagen sind für das eigene Gebäude nicht nur ökologisch, sondern auch absolut ökonomisch, mit Renditen, die noch schwer woanders gesichert zu erreichen sind. Sinkende Preise, wie auch die stetige Steigerung des Wirkungsgrads, werden für eine kontinuierlich starke Nachfrage auch in den nächsten Jahren sorgen und sollten bei jedem Neubau eingesetzt werden. Wer ein hohes Maß an Unabhängigkeit von Energielieferanten (Autarkie) anstrebt, kann dies am besten mit einem System, dass aus einer PV-Anlage, einem Stromspeicher und einer Wärmepumpe besteht erreichen. Wer seine Versorgung bereits jetzt auf dieses Strom-basierte System umstellt, schafft bereits beste Voraussetzungen für die Versorgung der heimischen Elektroflotte und den Klimaschutz.

Beispielrechner / Rechnungen

  1. Öl gegen Pellets
  2. Gas-Heizung gegen Gas-Hybrid
  3. Dachsanierung
  4. Neubau: Standard gegen Effizienzhaus

FAZIT

Was bedeutet das für private und für gewerbliche Bauvorhaben?
Die langfristige Aussagekraft eines Effizienzgebäudes oder die Emissionsminderung einer Sanierung ist schwer vorauszusagen. Ständige Anpassungen bei den gesetzlichen Mindestanforderungen und abweichende Anforderungen bei verfügbaren Förderprogrammen führen dazu, dass ein "haben wir schon immer so gemacht" heute nicht mehr funktioniert. Erschwerend hinzu kommen wechselnde Bewertungen der Energieträger und Baustoffe. Ein aktuelles und individuelles Energiekonzept ist zwingend erforderlich. Dabei bieten Bau-Experten, wie die Bode Energieberater und die Ingenieure der TGA Planung professionelle Hilfe. Von der Beratung bis zur Baubegleitung sind unsere Fachleute ihre ersten Ansprechpartner. Mit entsprechenden Berechnungsprogrammen, die hierfür konzipiert wurden, kann Licht ins Dunkel gebracht werden.

Der CO2-Bedarf des Hauses sollte zukünftig dauerhaft der kleinste gemeinsame Nenner sein. Ihr Ingenieurbüro Bode kann Sie hier mit Zahlen, Daten und Fakten beratend unterstützen. Denn das Thema Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit dem Klimaschutz wird uns auf allen Ebenen noch für eine lange Zeit begleiten.

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