Gas-Hybridheizungen
Unter dem Begriff "Hybrid" werden Systeme zusammengefasst, die zwei unterschiedliche Technologien miteinander kombinieren. Eine Gas- Hybridheizung ist demnach eine Gasheizung, die mit einem zweiten Wärmeerzeuger erweitert wird.
Ab dem 15.08.2022 werden ausschließlich Wärmeerzeuger gefördert, die eine Wärmeversorgung ohne die Einbindung fossiler Brennstoffe ermöglichen. Das Anlagenkonzept "Gas-Hybridheizung" ist nicht länger förderfähig.
Trotzdem kann diese Systemlösung in einigen Anwendungsfällen eine sinnvolle Sanierungsvariante sein.
Im Gebäudebestand ist eine Umstellung der Heizungsanlage auf 100% regenerative Energie aus technischen Gründen nicht immer umsetzbar. Jede Technologie bringt gewisse Grundvoraussetzungen mit, die in alten Gebäuden nicht immer erfüllt werden.
Ein Hybridsystem ist hier in vielen Fällen die optimale Lösung.
Bei der Variante „Gas-Hybridheizung“ wird eine Gasbrennwertanlage mit einem weiteren Wärmeerzeuger gekoppelt. Für die Erweiterung der Anlage kommen folgende Techniken in Frage:
Eine Solaranlage wird nie in der Lage sein den Wärmebedarf eines Gebäudes zu 100% zu decken (ausgenommen sind Systeme mit sehr großen Puffervolumen). Diese Anlagen erzielen den höchsten Deckungsanteil in der Übergangszeit. Über den Solarertrag in diesen Monaten kann die Laufzeit der Brennwertanlage reduziert und der Gasverbrauch gesenkt werden. Sobald der Solarertrag nicht mehr ausreicht, wird die Brennwerttherme hinzugeschaltet, sodass eine ganzjährige Bereitstellung der benötigten Systemtemperaturen garantiert ist.
Wärmepumpenanlagen sind durchaus in der Lage die komplette Heizlast eines Gebäudes allein zu decken. Die Effizienz einer Wärmepumpe hängt jedoch direkt mit der benötigten Systemtemperatur des Heizungssystems zusammen. Je größer die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle (Luft, Erdreich oder Grundwasser) und Heizungsvorlauf, desto schlechter der Wirkungsgrad einer Anlage.
Einige Bestandsgebäude benötigen jedoch hohe Temperaturen, da die Auslegung der Heizflächen (Heizkörper) und die Ausführung der Gebäudehülle nicht dem heutigen Standard entsprechen. Diese Spitzentemperaturen werden allerdings nur an besonders kalten Tagen benötigt, die oftmals nur einen geringen Anteil an der Heizperiode ausmachen. Es bleiben also viele Tage, an denen optimale Bedingungen für den Einsatz einer Wärmepumpe herrschen. Bei Spitzenlast kommt dann die Gasbrennwertanlage zum Einsatz. Diese Kombination wird häufig eingesetzt, wenn die Wärmepumpe die Wärmequelle Außenluft nutzt. Anhand einer hybridfähigen Regelungstechnik erkennt das System automatisch ab welcher Außentemperatur die Effizienz der Wärmepumpe nachlässt und die Umstellung auf den zweiten Wärmeerzeuger aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll ist.
Biomasseanlagen werden häufig so ausgelegt, dass kein weiterer Wärmeerzeuger benötigt wird. Allerdings kann eine Kombination dazu führen, dass die Dimensionierung der Biomasseanlage geringer ausfällt. Auf diese Weise kann der Platzbedarf (Pufferspeicher, Brennstofflager) verringert werden.
Ein weiterer Vorteil der Kombination aus zwei Wärmeerzeugern ist die Betriebssicherheit. Sollte die Biomasseanlage ausfallen, kann die Brennwertanlage einspringen und die Wärmebereitstellung übernehmen.