Thermografie - Effektive Analyse von Wärmemustern

Eine Thermografie-Untersuchung ist ein Verfahren, welches Einsicht in den thermischen Zustand der Gebäudehülle gewährt und mögliche Schwachstellen eines Objektes sichtbar macht. Während der Messungen werden konstruktive und materialtechnische Wärmebrücken sichtbar. Beispielsweise können erhöhte Wärmeverluste über ungedämmte Rollladenkästen oder einbindende Geschossdecken lokalisiert werden. Ebenso lassen sich fehlende Dämmschichten bei nachträglicher Einblasdämmung in die Luftschicht einer Außenwand ermitteln. Und gerade in Anschlussbereichen wie Dach/Außenwand, Außenwand/Fenster und Außenwand/Decke ermöglicht die Thermografie erste Erkenntnisse, die mit anderen Verfahren kaum zu erzielen sind.

Für die thermographischen Aufnahmen – umgangssprachlich auch „Wärmebilder“ genannt – werden Wärmebildkameras eingesetzt, die statt des sichtbaren Lichts die Infrarotstrahlung an den untersuchten Oberflächen misst und für das menschliche Auge sichtbar macht.

Der Vorteil: Die Infrarotstrahlung gibt Aufschluss über den thermografischen Zustand der Oberfläche. Mithilfe der farblichen Kennzeichnungen der Wärmebilder lassen sich schnell fehlerhafte Dämmung in der Fassade und im Dach sowie sogenannte „Wärmebrücken“ identifizieren. Zusätzlich bietet ein Blower-Door-Test die Möglichkeit Schwachstellen in der luftdichten Ebene sichtbar zu machen. Im Falle einer Sanierung empfiehlt es sich, thermografische Aufnahmen vor und nach der Durchführung zu erstellen, um die einwandfreie Umsetzung der Sanierungsmaßnahme zu kontrollieren.

Die Kosten für eine Thermografie Aufnahme können je nach Auftragsvolumen und Region unterschiedlich ausfallen und bewegen sich in der Regel zwischen 250€ bis 600€. Aufgepasst: Es tauchen vermehrt günstige Angebote von zwilichtigen Anbietern auf. Diese Angebote sieht man üblicherweise zu Beginn der kalten Jahreszeit. Sie versprechen meist nur einige Wärmebilder von ungeeigneten Geräten. Eine professionelle Thermografie Aufnahme bietet jedoch mehrere Leistungen, darunter ausführliche Messberichte mit klaren Erläuterungen, individuelle Sanierungsempfehlungen und eine persönliche Beratung. In Anbetracht dessen empfehlen wir Ihnen sich ausgiebig zu informieren und von einem Experten beraten zu lassen.

Die Thermografie mit einer Wärmebildkamera folgt einem festen Schema. Um optimale und aussagekräftige Messungen zu bekommen, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Für die Erstellung der Aufnahmen muss der Unterschied der Temperatur zwischen Raum- und Umgebung möglichst groß sein. Deshalb sollten Aufnahmen nicht bei warmen Außentemperaturen sondern nur während der kalten Wintermonate oder bei Temperaturen bis ca. 5°C im Außenbereich durchgeführt werden. Doch aufgepasst: Wer eine Thermografie durchführt, muss früh aufstehen, weil die Ergebnisse durch Sonnenbestrahlung des Gebäudes stark verfälscht werden können. Deshalb werden Thermografie-Aufnahmen, wenn möglich, in den Morgenstunden oder an bewölkten Tagen ausgeführt. Als Randnotiz: Thermografie Aufnahmen im Freien sollten ebenfalls nicht bei nassen Außenwänden, starkem Regen, Schneefall, starkem Wind oder Nebel durchgeführt werden, da auch hierbei die Ergebnisse stark verfälscht werden können.

Damit eine Thermografie Aufnahme reibungslos durchgeführt wird und keine Messfehler entstehen, müssen einige Vorbereitungen vorgenommen werden. Im weiteren Verlauf stellen wir Ihnen eine Checkliste mit den wichtigsten Schritten bereit:

Checkliste Thermografie Aufnahme

• Mindestens einen Tag vor dem Aufnahmetermin alle Räume mit gleichmäßiger Temperatur (ca. 20 - 22°C) beheizen
  • gegebenenfalls alle Zimmertüren im Gebäude öffnen um eine gleichmäßige Wärmeverteilung zu gewährleisten
• Alle Fenster schließen und bei kurzzeitigen Stoßlüften alle Fenster vollständig öffnen
• Die Wohnungstür nur kurzzeitig öffnen um eine Erwärmung der Fassade zu vermeiden
• Alle Rollläden in der Vorbereitungszeit geöffnet lassen